Mit der Energiewende steigt auch die Stromnachfrage. Elektroautos und Wärmepumpen ersetzen Verbrenner und Ölheizungen. Sie benötigen jedoch viel Energie. Eine Studie prognostiziert, dass der jährliche Stromverbrauch in Deutschland bis 2035 auf 884 TWh steigt. Ab 2025 führt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) dynamische Stromtarife ein. In diesem Artikel erfährst du, was diese Tarife bedeuten.

Was sind dynamische Stromtarife?

Dynamische Stromtarife passen sich regelmäßig an den aktuellen Börsenstrompreis an. Dieser wird alle 15–60 Minuten aktualisiert. Im Gegensatz zu festen Tarifen, die für ein bis zwei Jahre gelten, schwanken dynamische Tarife. Wenn der Strom günstig ist, können Verbraucher*innen ihre Geräte zu diesen Zeiten nutzen. Hohe Strompreise zu Spitzenzeiten können jedoch höhere Kosten verursachen.

Netzentgelte und Lastverschiebung

Die Bundesnetzagentur entwickelt ein Konzept für dynamische Netzentgelte. Wenn viele Menschen gleichzeitig günstigen Strom nutzen, kann das Netz überlastet werden. Dynamische Netzentgelte sollen die Netzauslastung ausgleichen. In Deutschland gibt es diese noch nicht. Doch es wird daran gearbeitet, eine Lösung zu finden.

Smart Meter als Schlüsseltechnologie

Ab 2025 wird ein Smart Meter für Haushalte mit einem Verbrauch von über 6.000 kWh Pflicht. Das Smart Meter misst den Stromverbrauch in Echtzeit und sendet die Daten an den Energieversorger. So wird es möglich, den Verbrauch zu den aktuellen Preisen abzurechnen. Diese Technologie ist besonders für Haushalte mit Photovoltaikanlagen, Speicher, Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen wichtig.

Energiemanagementsysteme und KI

Ein Energiemanagementsystem (EMS) steuert automatisch den Energieverbrauch im Haushalt. Es optimiert den Betrieb energieintensiver Geräte wie Wärmepumpen und Elektrofahrzeug-Ladestationen. Ein EMS ermittelt den besten Zeitpunkt für den Stromverbrauch. Zukünftig könnte Künstliche Intelligenz (KI) die Steuerung weiter verbessern. Das System könnte Verbrauchsmuster analysieren und den Stromverbrauch automatisch optimieren.

Fazit

Dynamische Stromtarife bieten ab 2025 eine Chance, Stromkosten zu senken. In Kombination mit einem Smart Meter und einem EMS können Verbraucher*innen ihren Stromverbrauch optimal anpassen. Dies ist besonders für Haushalte mit hohem Energiebedarf von Vorteil.

Neben der direkten Kosteneinsparung tragen dynamische Stromtarife auch zur Stabilisierung des Stromnetzes bei. Indem sie die Verbraucher dazu anregen, ihren Konsum auf Zeiten niedriger Nachfrage zu verlagern, wird die Belastung des Netzes gleichmäßiger verteilt. Dies kann langfristig auch die Notwendigkeit teurer Netzverstärkungen verringern und helfen, die Betriebskosten im Stromnetz zu senken.

Ebenfalls profitieren Unternehmen von dynamischen Stromtarifen. Besonders energieintensive Betriebe können durch die flexible Anpassung ihres Stromverbrauchs signifikante Kosten einsparen. Zudem bietet dies Unternehmen die Möglichkeit, ihre Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen, indem sie den Verbrauch auf Zeiten verlagern, in denen mehr erneuerbare Energie ins Netz eingespeist wird.

Für die erfolgreiche Einführung dynamischer Stromtarife ist es jedoch wichtig, dass Verbraucher gut informiert und geschult werden. Informationen über die Funktionsweise der Tarife und praktische Tipps zur Anpassung des Stromverbrauchs können den Übergang erleichtern und sicherstellen, dass möglichst viele Haushalte und Unternehmen von den Vorteilen profitieren.

Ganzheitlich betrachtet, sind dynamische Stromtarife nicht nur ein großer Schritt in Richtung kostengünstigere und effizientere Energieverwendung, sondern tragen auch zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende bei. Durch innovative Technologien und intelligente Systeme wird es immer einfacher, die eigene Energieversorgung nachhaltig und wirtschaftlich zu gestalten.

Quelle: memodo.de


DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner