Zwei Millionen Solarstromspeicher in Deutschland installiert – Warum das erst der Anfang ist

Deutschland hat einen neuen Meilenstein erreicht: Im Frühjahr 2025 wurde laut dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) der zweimillionste Solarstromspeicher in Betrieb genommen. Diese Zahl zeigt eindrucksvoll, wie sehr Batteriespeicher inzwischen zur Standardausstattung moderner Photovoltaikanlagen gehören – sowohl im Eigenheim als auch zunehmend im gewerblichen Bereich.

Allein im Jahr 2024 kamen rund 600.000 neue Heimspeicher hinzu – ein Zubau, der sich im ersten Quartal 2025 um 16 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert hat. Auch die Nachfrage nach Großspeichern in der Megawattklasse wächst rasant – sie werden als Standalone-Systeme oder zur Netzstützung neben Solar- und Windparks errichtet.


Warum Batteriespeicher so wichtig sind

Batteriespeicher ermöglichen es, Solarstrom dann zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint – also am Abend, in der Nacht oder bei schlechter Wetterlage. Doch ihr Potenzial geht weit darüber hinaus:

  • Sie entlasten das Stromnetz durch intelligente Lastverschiebung
  • Sie stabilisieren die Energieversorgung in einem System mit immer mehr fluktuierender Einspeisung
  • Sie machen Haushalte und Unternehmen unabhängiger von steigenden Strompreisen
  • Sie ermöglichen die Sektorenkopplung, z. B. durch Kombination mit Wärmepumpen und E-Mobilität

„Batteriespeicher leisten schon heute einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit“, betont Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.


20 GWh Speicherkapazität – und das reicht noch lange nicht

Die aktuell installierte Speicherkapazität beträgt rund 20 Gigawattstunden (GWh). Genug, um den durchschnittlichen Tagesstromverbrauch von 2 bis 4 Millionen Zwei-Personen-Haushalten abzudecken – je nach Elektrifizierungsgrad.

Doch das genügt nicht, um das künftige Stromsystem mit 100 % Erneuerbaren zu stabilisieren. Laut Fraunhofer ISE muss die Kapazität bis 2030 auf mindestens 100–150 GWh ansteigen – auch durch die Integration mobiler Speicher (Elektrofahrzeuge).


Regulierung bremst den Ausbau – BSW fordert Maßnahmen

Trotz technologischer Reife und wachsender Nachfrage wird der Speicherausbau in Deutschland noch stark durch rechtliche Hürden gebremst. Der BSW-Solar kritisiert:

  • fehlende baurechtliche Privilegierung von Batteriespeichern
  • zu komplexe und teure Anschlussbedingungen und Netzentgelte
  • unklare oder unzureichende Regelungen in der Netzregulierung und Energiegesetzgebung

Damit Batteriespeicher systemdienlich, wirtschaftlich und massentauglich eingesetzt werden können, fordert der Verband konkrete Schritte:

  1. Flexiblen Marktbetrieb aus dem Stromspitzengesetz umsetzen
  2. Baurechtliche Privilegierung für Speicher beschleunigen
  3. Vereinfachung der Anschlussprozesse und Senkung der Anschlusskosten
  4. Klarstellung der Speicherrolle im Energierecht

Fazit: Speicher sind das Rückgrat der Energiewende

Ob im Eigenheim, im Mehrparteienhaus, beim Gewerbebetrieb oder in Großprojekten: Batteriespeicher sind der Schlüssel, um die Stromerzeugung aus Sonne und Wind planbar, stabil und effizient zu machen.

Die aktuellen Rekordzahlen zeigen, dass Speicher im Alltag angekommen sind. Jetzt kommt es darauf an, die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen endlich so zu gestalten, dass der Ausbau mit dem Tempo der Energiewende Schritt halten kann.

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