Freiflächen Agri-PV Anlage

Lexikon der Energiewende:

Wichtige Begriffe von A bis Z

Die Energiewende ist in vollem Gange und bringt zahlreiche technische, wirtschaftliche und gesetzliche Veränderungen mit sich. Wer sich mit erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und nachhaltiger Stromnutzung beschäftigt, stößt dabei auf viele Fachbegriffe. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die 20 wichtigsten Begriffe von A bis Z, damit Sie bestens informiert sind und die Entwicklungen der Energiewende verstehen können.


A – Autarkiegrad

Der Autarkiegrad gibt an, wie unabhängig ein Gebäude oder ein Unternehmen von externen Energiequellen ist. Je höher der Autarkiegrad, desto mehr Energie wird durch eigene Erzeugungsanlagen, wie Photovoltaik oder Batteriespeicher, gedeckt.

B – Batteriespeicher

Ein Batteriespeicher speichert überschüssige Energie, die beispielsweise von einer Photovoltaikanlage erzeugt wird. So kann der Strom auch dann genutzt werden, wenn die Sonne nicht scheint – etwa in den Abendstunden.

C – CO₂-Fußabdruck

Der CO₂-Fußabdruck beschreibt die Menge an Kohlenstoffdioxid (CO₂), die durch eine Person, ein Produkt oder ein Unternehmen verursacht wird. Ziel der Energiewende ist es, diesen Abdruck durch den Einsatz erneuerbarer Energien zu minimieren.

D – Direktvermarktung

Die Direktvermarktung ist ein Modell, bei dem Strom aus erneuerbaren Energien direkt an der Börse verkauft wird, anstatt eine feste Einspeisevergütung zu erhalten. Sie wird vor allem für größere Photovoltaik- und Windkraftanlagen genutzt.

E – Effizienzhaus

Ein Effizienzhaus ist ein Gebäude, das besonders wenig Energie verbraucht. Die KfW-Bank fördert verschiedene Effizienzhaus-Standards (z. B. EH 40 oder EH 55), die sich durch eine optimierte Gebäudehülle und moderne Heiztechnik auszeichnen.

F – Förderprogramme

Der Staat bietet verschiedene Förderprogramme für den Ausbau erneuerbarer Energien, die Sanierung von Gebäuden und den Aufbau von Ladeinfrastruktur an. Dazu gehören Zuschüsse für Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher oder energieeffiziente Heizsysteme.

G – Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Das GEG 24 ist seit Januar 2024 in Kraft und legt fest, dass neue Heizungen mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen müssen. Es bündelt die bisherigen Vorschriften zur Energieeffizienz in Gebäuden.

H – Hybridheizung

Eine Hybridheizung kombiniert verschiedene Heiztechnologien, z. B. eine Wärmepumpe mit einer Infrarotheizung. Dadurch können erneuerbare Energien effizient genutzt werden, während ein Backup-System für Spitzenlasten bereitsteht.

I – Infrarotheizung

Eine Infrarotheizung erzeugt Wärme durch Strahlung und kann als Alternative zu klassischen Heizsystemen eingesetzt werden. Sie wird oft in Kombination mit einer Photovoltaikanlage genutzt, um möglichst viel selbst erzeugten Strom zu verbrauchen.

J – Jahres-Primärenergiebedarf

Der Jahres-Primärenergiebedarf beschreibt, wie viel Energie ein Gebäude benötigt, inklusive der Energieverluste durch Erzeugung, Transport und Speicherung. Ein niedriger Wert ist ein Indikator für ein besonders energieeffizientes Gebäude.

K – Kilowattstunde (kWh)

Eine Kilowattstunde (kWh) ist die Maßeinheit für Energie und gibt an, wie viel Strom oder Wärme in einer bestimmten Zeit verbraucht oder erzeugt wird. Ein Haushaltsgerät mit einer Leistung von 1.000 Watt (1 kW) verbraucht beispielsweise 1 kWh, wenn es eine Stunde läuft.

L – Lastmanagement

Das Lastmanagement optimiert den Stromverbrauch, indem Lastspitzen vermieden und Verbraucher gezielt gesteuert werden. In Unternehmen hilft dies, Netzentgelte zu senken und Stromkosten zu reduzieren.

M – Mieterstrommodell

Beim Mieterstrommodell wird Strom aus einer Photovoltaikanlage direkt an Mieter eines Gebäudes verkauft. Dies senkt deren Energiekosten und erhöht den Eigenverbrauch der Anlage.

N – Netzdienlichkeit

Ein netzdienliches Verhalten bedeutet, dass Stromverbrauch und -erzeugung so gesteuert werden, dass das Stromnetz entlastet wird. Dazu gehört z. B. das Laden von Elektroautos in Zeiten mit hoher Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.

O – Ökostrom

Ökostrom stammt aus erneuerbaren Energiequellen wie Windkraft, Wasserkraft, Solarenergie oder Biomasse. Er reduziert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und senkt den CO₂-Ausstoß.

P – Photovoltaik (PV)

Photovoltaik bezeichnet die Technik zur direkten Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie. PV-Anlagen spielen eine Schlüsselrolle in der Energiewende und werden in Kombination mit Speichern und intelligentem Energiemanagement immer wichtiger.

Q – Quartierspeicher

Ein Quartierspeicher ist ein großer Batteriespeicher, der innerhalb eines Stadtteils oder Wohnviertels Energie speichert und lokal verteilt. So können erneuerbare Energien effizienter genutzt werden.

R – Regelleistung

Die Regelleistung dient dazu, das Stromnetz stabil zu halten. Betreiber von Batteriespeichern oder industriellen Lasten können Strom flexibel bereitstellen oder verbrauchen und damit zusätzliche Einnahmen erzielen.

S – Smart Meter

Ein Smart Meter ist ein intelligenter Stromzähler, der den Verbrauch in Echtzeit misst und mit dem Stromnetz kommuniziert. Ab 2025 sind dynamische Stromtarife in Deutschland Pflicht, die nur mit Smart Metern genutzt werden können.

T – THG-Quote (Treibhausgasminderungsquote)

Die THG-Quote verpflichtet Unternehmen, ihren CO₂-Ausstoß zu reduzieren oder durch den Handel mit Zertifikaten auszugleichen. Besitzer von Elektroautos können ihre THG-Quote verkaufen und so jährlich eine Prämie erhalten.

U – Überschusseinspeisung

Bei der Überschusseinspeisung wird der Strom aus einer PV-Anlage vorrangig selbst verbraucht, und nur der überschüssige Anteil ins Netz eingespeist. Dieses Modell ist wirtschaftlich besonders attraktiv.

V – Volleinspeisung

Im Gegensatz zur Überschusseinspeisung wird bei der Volleinspeisung der gesamte erzeugte Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhält der Anlagenbetreiber eine feste Einspeisevergütung.

W – Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe nutzt Umweltenergie aus Luft, Wasser oder Erde, um Gebäude effizient zu beheizen. Sie wird oft mit Photovoltaik kombiniert, um eine besonders nachhaltige Energieversorgung zu erreichen.

X – X-fache Energienutzung

Dieser Begriff beschreibt die Mehrfachnutzung von Energie, z. B. durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), bei der Strom- und Wärmeproduktion gleichzeitig erfolgen.

Y – Yield (Ertrag)

Der Begriff Yield wird in der Photovoltaik zur Beschreibung der Ertragsleistung einer Solaranlage genutzt. Ein hoher Ertrag bedeutet, dass eine PV-Anlage besonders effizient arbeitet.

Z – ZEV (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch)

Beim Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) schließen sich mehrere Haushalte oder Unternehmen zusammen, um gemeinsam Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen und die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen.


Fazit: Energiewende verstehen und mitgestalten

Die Energiewende bringt viele neue Begriffe mit sich – aber auch enorme Chancen für Unternehmen, Hauseigentümer und Verbraucher. Wer sich mit den Grundlagen auskennt, kann von Förderprogrammen profitieren, Energie effizienter nutzen und aktiv zur nachhaltigen Zukunft beitragen.


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